Die älteste Kirche Schleswig-Holsteins – 1.200 Jahre Geschichte in 3D erleben
In der Gemeinde Schenefeld steht die Bonifatiuskirche, die älteste Kirche Schleswig-Holsteins. Sie zeichnet sich nicht nur durch ihre besondere Ästhetik aus, sondern ist ein wichtiges Kulturerbe. Dieses können Kulturinteressierte nun jederzeit und von jedem Ort aus erleben.
Kultur bewahren und erlebbar machen
Die Gemeinde Schenefeld hat einen ganz besonderen Kulturschatz zu bieten: die älteste Kirche im ganzen Bundesland. Zurecht ist man stolz darauf, die Heimatgemeinde eines über eintausend Jahre alten Kulturguts zu sein: der Bonifatiuskirche. Doch wie macht man dieses Stück Geschichte mehr Menschen zugänglich, als nur den Gemeindemitgliedern vor Ort?
Für das einzigartige Bauwerk musste eine ebenso einzigartige und passgenaue digitale Lösung gefunden werden. „Die Kirche steht wortwörtlich im Mittelpunkt der Gemeinde. Sie ziert nicht nur unser Gemeindewappen, sondern ist zugleich Identifikationspunkt und kulturelles Juwel“, sagt Johann Hansen, Bürgermeister der Gemeinde Schenefeld. „Beides wollen wir stärken und die älteste Kirche in der Fläche bekannt machen.“
Dafür sollte die spannende Geschichte des Bauwerks ebenso eine Rolle spielen wie seine Architektur und die Innenräume. Gute Möglichkeiten, diese Ziele zu erreichen, bietet die Digitalisierung. Mit Virtualisierungen etwa können 3D-Modelle von Kulturgütern wie der Bonifatiuskirche erstellt und für alle digital begehbar gemacht werden. Information und Wissen werden geteilt und das kulturelle Erbe digital gesichert.
Digitalisierung im Team
Ausgehend von diesem Impuls nahm das Projekt „Digitale Kirche Schenefeld“ im Rahmen eines Partnernetzwerks Gestalt an, in welchem dataport.kommunal mit vier Ämtern – darunter das Amt Schenefeld, zu dem die Gemeinde Schenefeld gehört – gemeinsam an der Umsetzung kommunaler Digitalisierungsprojekte arbeitet. Die Idee zur Virtualisierung der Kirche entstand konkret im DigitalHub Hennstedt/Amt Eider von dataport.kommunal, für Konzeption und Umsetzung wurden die Expert*innen des Dataport Kultur.Kompetenzzentrums hinzugezogen.
So entstand in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schenefeld sowie der Stiftung Krinkberg e.V. das Projekt zur Virtualisierung der Bonifatiuskirche. Das Ziel: Die Kirche im digitalen Raum begehbar machen und ihre bewegte Geschichte offenbaren. Die technischen Werkzeuge für die Realisierung: 3D-Kamera, Videokamera, Mikrofone und die passende Software.
Bei der technischen Umsetzung wurde dann jeder Winkel des Gebäudes gescannt: Vom Eingang ging es über das Erdgeschoss und jede einzelne Bank bis hin zum Altar – und von hier aus über die Wendeltreppe hinauf zur Empore. Selbst das Dachgeschoss wurde penibel erfasst. Über die steile Holztreppe geht es beim virtuellen Rundgang hinauf bis in den schmalen Glockenturm.
Schritt für Schritt wurde so ein virtuelles Abbild der Kirche geschaffen, das weitaus mehr ist als eine Fotografie. Das Ergebnis erlaubt es, sich per Mausklick durch das Gebäude und dessen verschiedene Ebenen zu bewegen.
Kultur und Geschichte digital zum Leben erweckt
Ergänzend zu den visuellen Eindrücken können die Nutzer*innen auch inhaltlich in die Historie des Bauwerks eintauchen: An fünf Stationen werden Videobeiträge abgespielt, in denen mit dem Projekt vertraute Personen die Geschichte der Bonifatiuskirche erzählen. Darunter befindet sich neben Gemeinde-Pastorin Katharina Schunck auch Reinhard Heesch, 1. Vorsitzender der Stiftung Krinkberg e.V., die sich für den Erhalt des historischen Denkmals Krinkberg sowie die Regionalgeschichte im Raum Schenefeld engagiert. So waren es im Frühjahr 2020 zum Beispiel die wissenschaftlichen Arbeiten der Stiftung, welche die Geschichte und den Status als älteste Kirche Schleswig-Holsteins belegten. Die Stiftung trug außerdem zur Finanzierung des Digitalisierungsprojekts bei.
Kultur ins digitale Zeitalter holen
Der virtuelle Rundgang ist niedrigschwellig und unkompliziert zugänglich – für alle, jederzeit und von jedem Ort der Welt aus. Benötigt werden nur ein internetfähiges Endgerät und Internetzugang. So erfahren Kulturinteressierte Wissenswertes über das einzigartige Bauwerk in der Gemeinde Schenefeld. Tourist*innen informieren sich vorab über die spannende Sehenswürdigkeit im Herzen Schleswig-Holsteins, die Lust macht, diese hautnah selbst zu erleben.
„Wir sind froh, gemeinsam mit dataport.kommunal und dem Kultur.Kompetenzzentrum von Dataport ein so tolles Angebot der Gemeinde Schenefeld entwickelt zu haben. Die digitale Kirche dokumentiert unseren wertvollen Kulturschatz in seinen Ursprüngen und macht diese einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich“, freut sich Bürgermeister Johann Hansen. Das Projekt werde die Gemeinde Schenefeld auch in Sachen Standortattraktivität und Tourismus voranbringen.
Und Dr. Olaf Tauras, Leiter Digitale Kommune bei dataport.kommunal ergänzt: „Die Teilhabe an der heimischen Kultur ist einer von vielen Bestandteilen der kommunalen, digitalen Daseinsvorsorge. Dabei bietet die Digitalisierung ganz neue Möglichkeiten, die eigene Kommune – zusätzlich zur Digitalisierung von Verwaltungsprozessen – noch lebenswerter und attraktiver für Bürger*innen, Unternehmen und den Tourismus zu machen.“
Die Vorteile auf einen Blick
- Kulturelles Erbe bewahren und digital erlebbar machen
- Informationen und Wissen vermitteln
- Sanften Tourismus in der Region entwickeln
- Bekanntheit der Gemeinde Schenefeld und ihrer Sehenswürdigkeit steigern
- Digitale Lösungen für die Daseinsvorsorge verbessern die Teilhabe von und für Bürger*innen
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