Der zeitliche Abstand zum Nationalsozialismus wird immer größer und es gibt immer weniger Zeitzeug*innen, die von der dunklen Epoche berichten können. Klassische Gedenkformate stoßen an ihre Grenzen, vor allem wenn jüngere Menschen erreicht werden sollen. Mit der von Dataport entwickelten Stolpersteine-App erfahren Nutzer*innen mehr als den Namen und die wenigen Eckdaten, die in den Stein gemeißelt sind. Das persönliche Schicksal des Opfers wird ins Bewusstsein gerückt. Ein Jahr nach dem Start der Anwendung wird die App von Dataport jetzt erweitert und umbenannt. Bereits am 7. November wurden über 1.000 weitere Stolpersteine aus Schleswig-Holstein und Bremen in der Smartphone-Anwendung ergänzt.
Damit sind mittlerweile über 1.700 Stolpersteine in der App verfügbar. Und auch die nächste Erweiterung ist bereits geplant: Anfang 2025 werden Stolpersteine im Großraum Schwerin in der Anwendung hinzugefügt. Im Zuge der Erweiterung in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern wird die App umbenannt: aus „Stolpersteine SH“ wird „Stolpersteine Digital“.
Im Vergleich zu anderen Stolpersteine-Apps kann mithilfe von Augmented Reality eine virtuelle Kerze mit Namen und einer Botschaft am Stolperstein platziert werden. Die virtuelle Kerze brennt sieben Tage lang und ist auch für andere Nutzer*innen sichtbar. Bis zum Oktober 2024 wurden insgesamt 445 virtuelle Kerzen platziert. Zudem enthält die App eine Putzanleitung zur Reinigung der Stolpersteine.
Die Stolpersteine-App von Dataport funktioniert über Geolokalisierung und Texterkennung auf Android- und iOS-Smartphones. Per digitaler Karte können Nutzer*innen Stolpersteine in ihrer Umgebung entdecken. Wird ein Stolperstein mit der Kamera-Funktion der App gescannt, erscheint eine Biographie zur Person, welcher der Stolperstein gewidmet ist. Die Idee für die App hatte das Kultur.Kompetenzzentrum von Dataport, das die Anwendung im Auftrag des Landesbeauftragten für politische Bildung in Schleswig-Holstein konzipierte und entwickelte.
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Stolpersteine erzählen Geschichte(n) - Beitrag beim Landesbeauftragten für politische Bildung SH